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Presse 2014

Mindener Tageblatt am 17.12.2014

Geschenkte Momente der Zuversicht

Minden (kr). Eine schwere Erkrankung eines Vorstandsmitglieds, die mit einem längeren Klinik-Aufenthalt verbunden war, gab den Anstoß. Aus Dankbarkeit, und um Mut und Hoffnung zu spenden, gibt der Gemischte Chor Leteln seither regelmäßig ein Weihnachtskonzert im Johannes-Wesling-Klinikum, so auch in diesem Jahr. Am dritten Adventssamstag verwandelte sich das Foyer des Klinikums in einen besinnlichen Ort der Musik, der vor allem viele Besucher von außerhalb anzog.

„Du wirst sehen, die sind klasse“, sagt eine Frau zu ihrer männlichen Begleitung. Sie hat sich nach einer Meniskus-Operation auf Krücken in das Mindener Klinikum geschleppt, einen Platz in der zweiten Reihe eingenommen und wartet mit Spannung auf das weihnachtliche Chorkonzert mit mehr als 40 Stimmen.

Die zahlreichen Stühle direkt gegenüber dem Haupteingang sind besetzt, als Chorleiter Manfred Neumann seinen Platz am Keyboard einnimmt und die festlich gekleideten Sängerinnen und Sänger sich im Halbrund aufgestellt haben.

Patienten sind nur wenige gekommen. Sie habe von dem Konzert auch nur durch Zufall etwas mitbekommen, sagt eine ältere Dame, weil sie gerade ihren Besuch zum Ausgang begleitet habe. Wäre sie in ihrem Hausanzug nicht aufgefallen, hätte sie sich glatt unter den Chor gemischt und mitgesungen, sagt sie später ganz begeistert. Zu Hause in Döhren singe sie nämlich auch im Chor, so die 75-Jährige, die sich im Johannes-Wesling-Klinikum durchchecken lässt. „Da haben wir aber richtigen Männermangel“, verrät sie.

Der Gemischte Chor Leteln ist, was die Männer angeht, auch nicht gerade üppig bestückt, aber ihre kraftvollen Stimmen verleihen dem Gesamtklang genau das richtige Quäntchen Ausdruck und Fülle, das einem reinen Frauenchor oft fehlt.

Andächtig lauschen die Besucherinnen und Besucher den Weihnachtsliedern, die der Letelner Chor für sein heutiges Konzert mitgebracht hat. Ein Titel hebt sich daraus als perfektes Motto des Nachmittags hervor: „Mach auf Dein Herz zur Weihnachtszeit“.

Und die Chorgemeinschaft belässt es nicht bei gesungenen Worten, um den von Leid und Krankheit geprägten Ort für einen Moment in einen Ort der Freude und Zuversicht zu verwandeln.

Rita Strothmann, die Vorsitzende des Chorvereins, hat einen Adventskalender mitgebracht, hinter dessen Türen sich Begriffe wie Hoffnung, Stärke, Glück, Trost, Toleranz und Frieden verbergen. Und: „Beim letzten Türchen geht es nicht um Gold und Geld, dahinter wohnt die Liebe, das Wichtigste auf dieser Welt.“

Nicht nur der Patientin aus Döhren hat der Chor mit seinen Liedern und bewegenden Worten das Herz geöffnet. „Musik ist wunderbar, Singen ist so etwas Schönes“, sagt sie voller Anerkennung und immer noch bewegt.

Am Ende hat sie dann auch noch Gelegenheit, ihrer Leidenschaft zu frönen. Bei „O du fröhliche“ singt das Publikum lautstark mit.


Quelle: www.mt.de


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